DerModellbahnchecker
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"Neuer Lichterglanz"
LED-Beleuchtung für die märklin E63

 

Die E 63 gehört wahrlich zu den Klassikern im Märklin-Programm:

Seit 1953 wurde sie in unterschiedlichen Ausführungen in Grün, Rot (#3001) oder Braun (#3002) zunächst als Fertigmodell, später auch als Teilesatz angeboten. Hinzu kamen in den 80er- und 90er-Jahren Neuauflagen zum 125-jährigen Märklin-Jubiläum (#2874) oder als Teil einer Schweizer Zugpackung (#28722).
Damit ist die kleine Rangierlok für viele Generationen von Märklin H0-Bahnern zu einer liebgewordenen Wegbegleiterin bis in unsere heutigen Tage geworden, die immer noch treu und brav ihren Dienst auf unzähligen Modellbahnanlagen versieht.
Aufgrund des Alters der Konstruktion entspricht das Maschinchen sicher nicht mehr ganz den heutigen Anforderungen an ein zeitgemäßes Modell, doch zum „alten Eisen“ zählt die E 63 dehalb noch lange nicht. Mit kleineren Umbauten kann man ihr Auftreten im Modellbahnbetrieb optimieren. Hierzu zählt sicherlich die Umrüstung für den Digitalbetrieb, doch darum soll es heute nicht vordergründig gehen. Vielmehr richten wir unser Augenmerk dieses Mal auf die Beleuchtung !
 

Ausgangsbasis unseres kleinen Umbauvorschlages ist Märklins rote E 63 (#3001), die es 1997 auch als braune „SBB“-Maschine einer Schweiz-Packung (#28722) gab.


 Der Umbau beginnt mit dem „Entkernen“ der Lok; Motor und Fahrtrichtungsumschalter werden entfernt.
   

Der Umbau beginnt

Keine Angst – die Arbeiten sind sehr einfach und von jedem Modellbahner mit nur ein klein wenig Geschick problemlos auszuführen. Als erster Schritt steht die Demontage der Lok an, bestehend aus dem Abnehmen des Gehäuses sowie dem Ausbau des Motors und des Fahrtrichtungsumschalters.
Ein kleiner Lötkolben mit feiner Spitze oder noch besser eine Ablötpumpe hilft beim Lösen der Lötverbindungen. Dieser Schritt ist notwendig, weil im nächsten Arbeitsgang kleinere Aufbohrarbeiten anstehen, deren Bohrspäne sich sonst in diesen Bauteilen festsetzen könnten. Sowohl Motor als auch Fahrtrichtungsumschalter können wir bei dieser Gelegenheit auch gleich einer kleinen Reinigung unterziehen, da sich nach jahrelangem Betrieb hier meist Staub, Öl und Dreck angesammelt haben.
 
 


Mit einem passenden Bohrer werden die Niete für die Federplatte der Glühlampen-Beleuchtung aufgebohrt und entfernt.
 

 


Die neuen Beleuchtungselemente vor ihrem Einbau: vier warmweiße LED mit 3 mm Æ samt passender Clip-Fassungen.

 
 
Die Clip-Fassungen werden von vorne auf die LED-Lichtkörper aufgeschoben,
hinten rasten sie automatisch ein
 
 

Größenvergleich: Die 3-mm-LED samt ihrer Fassungen entsprechen im Durchmesser den alten Glühlampen.

 
Einbau der LED

Nun werden beidseitig mit einem kleinen Bohrer vorsichtig die Niete für die Federplatte aufgebohrt und entfernt, damit anschließend genügend Platz für die Anode und die Kathode der LED vorhanden ist. Passend zu den großen Öffnungen im Lokgehäuse wählt man am besten warmweiße LED mit einem Durchmesser von 3 mm und dazu schwarze 3-mm-LED-Clipfassungen. Letztere werden von vorne auf den LED-Lichtkörper aufgeschoben, hinten rastet der Clip automatisch ein. Die fertige neue Beleuchtungseinheit füllt den Raum der ehemaligen Glühbirne gut aus. Dabei sollten die LED-Fassungen so weit vorne sitzen, dass sie direkt an der „Stufe“ anliegen
 
 

 
Probeweise werden die LED eingesetzt; sie sollten so weit vorne sitzen, dass sie vorne direkt an der „Stufe“ anliegen, ...

 
   

... die richtige Position überprüft man am besten durch probeweises Aufsetzen des Gehäuses.

   
Noch fehlen aber die Halterung und die Stromversorgung der LEDs. Diese kann man sich am einfachsten aus einem kleinen Stückchen Pertinax-Platte herstellen. Benötigt werden insgesamt zwei kleine Streifen von 5,5 x 20 mm mit zwei kompletten Lochreihen übereinander, die man aus der Pertinax-Platte heraustrennt. Daran werden die Stromzuführungen der LED angelötet, dabei ist auf die richtige Anordnung von Anode und Kathode zu achten.    
   
   
Aus einem Stück Pertinaxplatte werden zwei 5,5 x 20 mm kleine Streifen mit zwei übereinanderliegenden Lochreihen herausgetrennt, durch deren jeweils äußeres Paar Anode und Kathode der LED hindurchgeführt werden.   
   
   

LED samt Pertinaxplatte passen genau in die Öffnungen der E 63

 
   

Als nächstes lötet man einen 1-kW-Widerstand auf der Rückseite des Pertinaxplättchens an, an dessen anderes, potentialfreies Ende kommt ein oranges Kabel. Gemäß dem Märklin-Farbschema erhält nun der andere Pol der Pertinax-Platte ein zweites Kabel angelötet. Für den Anschluss des vorderen Lichts nehmen wir ein graues Kabel, für die Gegenseite (Rücklicht) ein gelbes Kabel. Auf diese Lötstellen zieht man anschließend einen Schrumpfschlauch auf und isoliert sie dadurch gegen unbeabsichtigte Berührungen mit anderen leitenden Bauteilen. Abschließend richtet man die LED-Fassungen noch genau in ihren Öffnungen aus und fixiert sie mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber an der richtigen Position.

 

Die Enden der LED werden an der Rückseite des Pertinaxstreifens angelötet. Der eine Reihe des Pertinaxstreifens erhält den 1-kW-Widerstand und am anderen Ende ein oranges Kabel, die andere Reihe ein graues bzw. gelbes (Rückseite) Kabel.

 
 

Beide Beleuchtungseinheiten sind nun fertig zum Einbau.

 
   

Ein übergezogenes Stück Schrumpfschlauch sorgt dafür, dass die Stromzuführung nicht mit anderen
leitenden Bauteilen in Berührung kommt.

 
   
   

Die neue Beleuchtung sitzt perfekt an ihrem Platz.

 
   


 
 
Die Kabel werden sauber verlegt und angelötet.   
   
   

Statt des Fahrtrichtungsumschalters kann auch ein Digitaldecoder zum Einsatz kommen; dies bringt die
Maschine technisch auf einen noch moderneren Stand.

 
   
   

Zusammenbau

Somit ist der kleine – und zugegeben: einfache – Umbau schon abgeschlossen und es kann wieder an den Zusammenbau der Lok gehen. Spätestens jetzt sollte man sich entscheiden, ob man den Ursprungszustand mit dem Wiedereinbau des Fahrtrichtungsumschalters wieder herstellen möchte oder stattdessen – passend zur „modernen“ Beleuchtung – einen Digitaldecoder einbaut.
Geeignet ist hierfür schon der kleine Deltadecoder #60032, vor allem dann, wenn wir ohnehin meist nur analog fahren möchten.
Einer der Vorteile der LED-Technologie ist ja wie bereits erwähnt die konstante  Lichtausbeute, die allerdings in diesem Falle schon fast „Flutlicht“-Charakter hat. Um dem abzuhelfen und die Lichtstärke vorbildgerecht etwas abzudimmen, wird noch ein weiterer, zusätzlicher Widerstand angelötet, dessen Größe man selbst nach individueller Augenscheinnahme bestimmen kann. In unserem Falle führte ein 3,2-k
W-Widerstand zum uns am gefälligsten erscheinenden Ergebnis. Wer will, kann das Licht aber selbstverständlich durch einen noch größeren Widerstand noch weiter abdimmen. Ebenso können ganz nach persönlichem Geschmack anstatt der warmweißen auch gelb- oder reinweiße LED zum Einsatz gelangen.

   
   

Zwei E 63 im direkten Vergeich: Links eine herkömmliche Maschine mit Glühlampen,
rechts die umgebaute Lok mit den LED-Lampen.

 
   
   

Umbau erwünscht ?
Nein bei uns geht das nicht, dafür haben wir leider keine Zeit ...

Als besonderen Service hat sich MBS-Bohnen in Aachen  www.mbs-bohnen.de bereit erklärt, alle für den Umbau benötigten Teile als Komplett-Set anzubieten (#123). Wer also auf den Geschmack gekommen ist, kann sich dort direkt mit allen Teilen eindecken oder nach Anfrage auch den kompletten Umbau dort vornehmen lassen.
 

Neuer Glanz für das Rangiermädchen

Unsere E 63 ist damit fit für viele weitere Rangierstunden auf der heimischen Modellbahn; ein Beleuchtungswechsel dürfte bei normalen Einsatzzeiten wohl nicht mehr anstehen und die geringere Stromaufnahme der LEDs, gepaart mit der besseren, gleichmäßigen Ausleuchtung beschert zusätzliches Modellbahnvergnügen.

 
Benötigte Bauteile für den Umbau
aus dem Elektronikfachhandel
  • 4 warmweiße LED ø 3 mm
  • 4 LED-Fassungen Clip ø 3 mm
  • kleines Stückchen Pertinax-Platte
 

Oliver Strüber, Bochum Jan. 2010

P.S.: Der Umbau erfolgt wie immer auf eigenes Risiko. Garantien des Herstellers oder des Handels erlöschen.

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