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märklin 39403

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zunächst ein paar Impressionen:

 

 

Bestell-Nummer Bezeichnung Bahngesellschaft Epoche UVP in € -2009-
39403 Serie 18 SNCB IV 299,95

 

Kurzinfo zum Vorbild:

Reihe 18 der SNCB

Bis Mitte der 70er-Jahre elektrifizierte die Nationalgesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (SNCB) die wichtigsten Fernstrecken des Landes mit dem Verkehrszentrum Brüssel. Für den darauf abzuwickelnden schnellen, grenzüberschreitenden Reisezugverkehr nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden reichten die bislang vorhandenen Mehrsystemlokomotiven der Reihen 15 und 16 mit den Baujahren 1963 und 1966 aber nicht mehr aus – weder zahlen- noch leistungsmäßig. Gerade zu Beginn der 70er-Jahre war die Zahl und die Länge der schnellen internationalen Züge des TEE-Verkehrs nochmals stark angestiegen. Eine neue, leistungsstarke und dem modernsten Stand der Technik entsprechende Lokbaureihe war nötig, die vor allem auf den von Brüssel ausgehenden Strecken nach Amsterdam, Paris und Köln eingesetzt werden konnte. Zur Beschleunigung des Verkehrs und zur Einsparung des sonst aufgrund der unterschiedlichen Stromsysteme nötigen Lokwechsels an der Grenze kamen wiederum nur Mehrsystemlokomotiven in Frage.
Mangels anderer Angebote und um nicht viel Geld und Zeit in die Neukonstruktion einer entsprechend kleinen Lokserie investieren zu müssen, griff man auf die bewährte französische Konstruktion der Reihe 40.100 der SNCF zurück, die dort unter anderem mit Erfolg den schnellen und hochwertigen TEE-Verkehr besorgte. 1971 erging an Alsthom eine Bestellung von sechs Viersystem-Maschinen, die bei den SNCB als Reihe 18 geführt wurden.
Von wenigen Änderungen abgesehen entsprachen die belgischen Maschinen daher der zweiten Bauserie der SNCF-40.100 (Loks 40.105-40.110): Der auffallendste optische Unterschied waren die dunkelblau statt rot abgesetzten Partien an den Fronten und Seiten des ansonsten silbernen Inox-Kastens; markant bei beiden Baureihen waren die in der Seitenansicht zickzackartig ausgeführten Frontpartien und die durchgehenden Sicken an den unteren Seitenwänden.
Technisch unterschieden sich die französischen und belgischen Loks durch die elektrische Zugheizung, die bei der Reihe 18 in der Lok installiert wurde und nicht wie bei der SNCF in einem eigenen, hinter der Lok eingestellten Generatorwagen erzeugt wurde. Aus Gewichts- und Stabilitätsgründen wurde jedes Drehgestell der 22080 mm langen 18er von einem Motor mit zwei Ankern pro Ankerwelle angetrieben (Doppelmotor); die Stundenleistung beträgt 4450 kW/6050 PS, was für eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h ausreicht.
Mit den Loknummern 1801-1806 wurden die sechs Maschinen Mitte 1974 in Dienst gestellt und sogleich von ihrer Heimatdienststelle Kinkempois bei Lüttich aus in den grenzüberschreitenden Verkehr geschickt. Hier bespannten sie zusammen mit den Loks der Reihe 16 die TEE-Züge zwischen Oostende und Köln sowie Köln und Paris; zwischen Brüssel und Paris teilten sie sich diese Dienste auch mit den französischen 40.100.

Mit dem Ende des rein erstklassigen TEE-Verkehrs in den späten 70er-Jahren übernahmen die 18er andere hochwertige Schnellzugleistungen. Ab 1979 erhielten sie gemäß den neuen „Hausfarben“ der SNCB ein neues Lackierschema mit mittelblauer waagerechter „Binde“ in Fensterhöhe und gelben Fronten und Seitenstreifen auf weiterhin Inox-silbernem Grund. In dieser Form liefen sie seit den 80er-Jahren im Wechsel mit der meist hier eingesetzten Reihe 16 u. a. vor dem aus belgischem Wagenmaterial gebildeten EuroCity „Memling“ nach Köln, der ab 1993 sogar zeitweise bis Dortmund durchgebunden wurde. Durch die Umstellung des Verkehrs zwischen Brüssel und Paris auf TGV-Garnituren wurde der „Auslauf“ der Reihe 18 stark eingeschränkt.

Aufgrund der von den anderen belgischen Lokomotiven abweichenden technischen Ausrüstung waren die Unterhaltung und der Betrieb der Mehrsystemloks deutlich teurer als bei den Reihen 15 und 16 – die Abstellung war daher nur noch eine Frage der Zeit. Das Ende kam dann schnell: Mit der Einführung des Thalys zwischen Köln und Paris zum 14.12.1997 schien die Zeit der letzten drei, 1998 noch in Betrieb stehenden 18er auf deutschen Schienen abgelaufen, doch die mittlerweile störanfälligen Loks der Reihe 16 machten ihren weiteren Einsatz vor IC und EC vorerst noch weiter erforderlich. Am 12. Juli 1999 absolvierte 1805 ihre letzte Fahrt mit den IC 411/420 zwischen Ostende und Köln, danach erfolgte ihre Abstellung wegen Fristablaufs. Anstehende Reparaturen und Revisionen wurden seitens der SNCB nicht mehr genehmigt; die Abschiedsparade am 16.10.1999 in Kinkempois bedeutete zugleich das „Aus“ für diese Baureihe

 

Unser Testergebnis: 

Details inside Fahreigenschaften/Technische Ausrüstung
Details outside Detaillierung

 

Fazit: 11/09
Mit einer "Chiquita-LOK" der SNCB im Zustand des Jahres 1980 hat märklin eine farbenfrohe Variante im Modell umgesetzt, dass auch bis Köln im Internationalen Verkehr eingesetzt wurde.
Die Fahreigenschaften des optisch sehr langen Modells sind ausgewogen und zeigen keine Schwächen im Digitalbetrieb.

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